DRAMAqueen USERaward 2020: Die 25 besten schwul-lesbisch-trans*genialen Filme des Jahres
Hier sind die Plätze 25 bis 21 der beliebtesten Filme mit schwul-lesbischer Thematik 2020.
Johannes Jarchow | 03.01.2021
Platz 25: Label Me (6.6/10)
Mit LABEL ME kommen wir zum einzigen Kurz- bzw. mittellangen Film der vierzig beliebtesten LGBT-Filme 2020 und zur umstrittensten Veröffentlichung des Jahres. Die deutsche Produktion thematisiert die sexuelle Ausbeutung eines geflüchteten Syrers und erschien zusammen mit dem Kurzfilm BESTER MANN, welcher einen pädosexuellen Missbrauch verhandelt, auf einer DVD. Damit bedient Edition Salzgeber den reaktionären Reflex, Homosexualität sei mit Pädophilie verknüpft oder gar identisch und befeuert so ein beliebtes Argument gegen Kinderadoption durch schwule Paare. Neben BESTER MANN veröffentlichte der queere Filmverleih auch das Drama KOPFPLATZEN* mit Max Riemelt, der sich in das Kind einer Nachbarin verliebt.
Platz 24: Ema (6.7)
Auf seiner Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig wurde EMA für den LGBT-Filmpreis Queer Lion nominiert. Dieser ging dann aber an das ebenfalls chilenische Drama DER PRINZ*, welches in Deutschland am 17. Dezember veröffentlicht wurde und damit für die DRAMAqueen im nächsten Jahr ins Rennen geht. Maxi Wunder von der hochgeschätzten jungen welt kommt in ihrer Filmbesprechung zu dem Schluss, dass es sich bei EMA um eine "Art vulgärfeministisches Frauen-Gangsta-Musical" mit "leider gänzlich unironischem Machoernst" handelt. Dabei wird der Film um die bisexuelle Tänzerin Ema auf allen Bewertungsportalen gefeiert. Wer die kurze Kino-Stippvisite verpasst hat: Der Stream ist ab dem 26. Februar, DVD und BluRay ab dem 25. März 2021 verfügbar.
Platz 23: Die glitzernden Garnelen (6.7)
Cédric Le Gallos und Maxime Govares queere Sport-Komödie DIE GLITZERNDEN GARNELEN basiert auf den eigenen Erfahrungen Le Gallos in einem schwulen Wasserball-Team, mit dem er seit sieben Jahre von Turnier zu Turnier reist. In der französischen Queermödie wird der Vize-Schwimmweltmeister Matthias Le Goff nach einem homophoben Statement im Fernsehen von seinem Verband dazu verdonnert, die schwule Wasserball-Mannschaft Die glitzernden Garnelen zu trainieren und für die Gay Games in Kroatien fit zu machen. Auf seiner Kinotour durch Frankreich wurde der Film durch lokale, queere Athleten unterstützt.
Platz 22: Antiporno (6.8)
ANTIPORNO steht in Tradition, aber auch bewusster Abgrenzung zu der Erotikfilm-Schmiede aus dem Hause Studio Nikkatsu. Über 1100 Produktionen erblickten in den Jahren zwischen November 1971 und Mai 1988 das Scheinwerfer-Licht der Filmlandschaft. Als einzige Bedingung galt es, alle 10 bis 15 Minuten eine Sexszene zu zeigen. Zudem ist den Werken eine kurze Spielfilm-Laufzeit gemein. Aus dem “Revival” ging neben Filmen wie Aroused By Gymnopedies von Isao Yukisada oder Wet Woman In The Wind* von Akihiko Shiota auch ANTIPORNO hervor. Damit gelingt Regisseur Sion Sono eine weitreichende filmische Auseinandersetzung über Identität und gesellschaftliche Machtverhältnisse. (Jan Schiebusch, Filmtoast)
Platz 21: End Of The Century (6.8)
Gerade erst frisch getrennt, will der argentinische Dichter Ocho im Urlaub in Barcelona seine neu gewonnene Freiheit genießen und einfach nur für sich selbst sein. Doch da ist dieser eine gutaussehende Mann, der ihm ständig über den Weg läuft und von dem er einfach nicht die Augen lassen kann. Und diese fast schon magische Anziehungskraft beruht auf Gegenseitigkeit. Ocho lädt den attraktiven Fremden, einen spanischen Filmemacher namens Javi, schließlich auf sein Zimmer ein und die beiden landen prompt im Bett miteinander. Doch was als reines Sexdate beginnt, entpuppt sich bald als weitaus tiefere Verbindung. Beim Frameline Filmfestival 2019 in San Francisco gewann das argentinische Queerdrama END OF CENTURY als "Bester Debütfilm".
Plätze 30 - 26 ◀ | ▶ Plätze 20 - 16
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